Das Elektoauto ist klimaschädlich


Jetzt muss ich doch mal einen Text zu den Fake-News bzgl. dem CO2-Rucksack bei Lithium-Ionen-Akkus der Elektroautos schreiben. Ein E-Auto-Akku hätte nach einer schwedischen Studie einen CO2-Rucksack von 17,5 Tonnen und würde diesen Rucksack erst nach 8 Jahren wieder abbauen. Jeder der solche Mythen verbreitet sollte sich auch erstmal genau diese schwedische Studie durchlesen. Ich habe es getan und was steht da wohl drin!

In Kapiel 4.4 steht: „The studies indicate greenhouse gas emissions of 120-250 kg CO2-eq/kWh. Based on the assessment of transparency and scientific method this report views a range of 150-200 kg CO2-eq/kWh as the most likely impact.“

Übersetzung: „Die Studien zeigen Treibhausgasemissionen von 120-250 kg CO2-Äquivalent / kWh. Basierend auf der Bewertung der Transparenz und der wissenschaftlichen Methode betrachtet dieser Bericht einen Bereich von 150-200 kg CO2-Äq / kWh als die wahrscheinlichste Auswirkung.“

Aus den 150 bis 200 kg CO2-Äq / kWh hat man einen Mittelwert mit 175 kg CO2-Äq / kWh genommen und ihn mit einer 100 kWh Batterie von Tesla hochgerechnet. Dabei kommen dann 17,5 Tonnen heraus.

Bei 6,9 Liter Spritverbrauch muss man fast 120.000 km fahren um diesen CO2-Wert zu erreichen. Bei 15.000 km durchschnittliche Fahrleistung pro Jahr kommen da 8 Jahre herraus. Beim CO2-Rechner sind es nur knapp 110.000 km und das KBA sagt 19.371 km und schon sind es 5.7 Jahre. Also man kann auch alles super schlecht rechnen.

Aber was steht denn da über diesem Absatz mit den 150-200 kg? „In den Studien mangelt es (im Allgemeinen) an Transparenz“. Oder im Absatz darunter? „Die Treibhausgasemissionen der Produktionsstufe variieren in den Studien, hauptsächlich aufgrund von: Unsichere Produktionsdaten aufgrund von Schätzungen, unzureichenden Daten und Methoden im Pilotmaßstab, die relative Menge an Zellen und Trägermaterialien sowie das Design der Zellen, Elektronikdaten, Strommix“

So gibt es auch auf der Seite 18 folgenden Hinweis: „Kim et al. (2016) führte in Zusammenarbeit mit dem Batteriehersteller LG Chem eine Ökobilanzstudie für eine Ford-Batterie durch, die ihnen reale Batterieproduktionsdaten für ihren Energieverbrauch während eines Jahres zur Verfügung stellte. Es war eine 24-kWh-Batterie für den Ford Focus und war vom Typ LMO / NCM. N-Methylpyrrolidon (NMP) wurde verwendet. Die Treibhausgasemissionen der Herstellung wurden auf 65 kg CO2-Äq / kWh berechnet.“

Na also was stimmt nun. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Somit rechne ich für meinen Twizy einen CO2-Rucksack von unter einem halben Jahr aus!!! Er ist jetzt 5,5 Jahre alt und hat über 63.000 km auf dem Buckel. Alles mit Ökostrom!!!

UPDATE 3.12.2019: CO2-Belastung durch Akkuproduktion sinkt.
Das Svenska Miljöinstitutet (IVL) hat seine Berechnung zur Treibhausgasbelastung durch die Produktion von Batterien für Elektroautos aktualisiert: Pro Kilowattstunde Kapazität werden demnach durchschnittlich zwischen 61 und 106 kg CO2-Äquivalent frei……

Aha, da war ich mit meinen 65 kg CO2-Äq / kWh gar nicht so falsch.

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