In meinem Urlaub auf Balkonien hatte ich Zeit über unseren  Stromverbrauch nachzudenken. Mich fuchst es, dass ich in meiner  Tageslastkurve einen Grundstromverbrauch von 90 Watt habe (2,2 kWh/Tag).  So habe ich mich auf die Suche gemacht die Energiefresser aufzudecken.  Ich habe mir zuerst die vier größten Posten (Büro, Server, Heizung und  Lüftung) vorgenommen. In meinem Arbeitszimmer wird der Stromverbrauch  komplett von einem Plugwise Stealth gemessen.  Die Last lag durch Router, Switch und Telefonanlage bei konstant 25  Watt  und 0,6 kWh/Tag. Der Switch benötigt 9 Volt und der Router 12 Volt  Gleichstrom. Mit entsprechendem Spannungswandler und Anschlusskabel konnte ich die beiden Geräte an die 12 Volt PV-Inselanlage  anschließen. Die Telefonanlage hat eine Mehrbereichsspannung und blieb  erst mal mit 4 Watt Stromverbrauch am 230 Volt Netz. Durch diese  Maßnahmen reduzierte ich den Energieverbrauch auf 0,1 kWh/Tag (siehe  Diagramm 20. bis 22.06.2014). Später musste ich den Router wieder ans  Netz hängen, denn sobald die Spannung unter 12 Volt fällt rebootet der  Router ständig. Somit stieg der Verbrauch wieder auf 11 Watt (0,26  kWh/Tag, z.B. 29.06.2014).
 Der Server mit allen Messgeräten im Keller benötigt 28 Watt. Ein Gerät  mit Stecknetzteil wird nur selten benötigt und wurde vom Stromnetz  getrennt.
 Unsere Gas-Heizung ist schon seit Ostern ausgeschaltet, jedoch benötigt  die Displayanzeige der Gasttherme unnötigerweise ca. 15 Watt. Ein  komplettes Ausschalten der Heizung geht nur über den Heizungsnotschalter  oder die Sicherung im Verteilerkasten. Dadurch war jedoch auch die  thermische Solaranlage ebenfalls komplett aus. Also blieb mir nur die  Lösung einen Schalter in die Verteilerdose der Heizung zu setzen um die  Gastherme komplett stromlos zu schalten. Dadurch benötigt die  Solaranlage in der Nacht nur noch 1 bis 2 Watt. Der Energieverbrauch  reduzierte sich von 0,68 kWh/Tag auf unter 0,05 kWh/Tag (29.06.2014).  Wenn die Umwälzpumpe der Solaranlage läuft zieht sie etwa 60 Watt/h.
 Die Wohnraumlüftungsanlage läuft bei uns im reduzierten Betrieb den  ganzen Tag durch und verbraucht etwa 0,52 kWh/Tag. Im Sommer haben wir  Abends die Dachfenster geöffnet um das Haus mit der frischen Außenluft  zu kühlen. Im Augenblick schalte ich die Anlage Abends manuell aus und  morgens wieder an. Damit konnte ich den Energieverbrauch teilweise auf  minimale 0,07 kWh/Tag reduzieren (28.06.2014).

Ergebnis: Vorher 2,2 kWh/Tag und jetzt bei optimalen Bedingungen nur noch 0,8 kWh/Tag.
Im Diagramm hat der markierte Tag 1,27 kWh/Tag und der 29.06.2014 1,11 
kWh/Tag. Damit hat sich die Grundlast pro Tag um mindesten eine 
Kilowattstunde reduziert! Das klingt jetzt nicht viel, jedoch sind das 
ca. 10 Prozent meines Jahresstromverbrauchs (mit Elektroauto).
Mit diesen Maßnahmen könnte ich die Stromkosten um ca. 100 Euro im Jahr reduzieren.
Eine Frage stellt sich hiermit für mich: Warum können die Heizungshersteller Ihre Geräte nicht so konstruieren, dass sie im Sommer keinen Strom verbrauchen. Ebenso sollte man die Heizungsinstallateure informieren die thermischen Solaranlagen auf einen eigenen Stromkreis zu hängen damit man Heizung und Solaranlage getrennt abschalten kann.
Zweite Frage: Wann gibt es endlich mal Wohnraumlüftungsanlagen die man Bedarfsgerecht schalten kann? Die Geräte müssten ausgehen sobald man ein Fenster öffnet oder das Haus verlässt. Bisher kann man die Lüftungsanlagen nur per Zeitschaltuhr vom Normalbetrieb in den reduzierten Betrieb schalten.

